Sei unruhig, wenn sich Ziele erfüllt haben, weil sie allzu klein und beschränkt waren; segle nicht nur dicht am Ufer entlang,… wo mit schwindender Sicht auf das Ufer, die Sterne immer heller aufleuchten… (aus Mindanao-Sulu, Philipinen).
Überlebenstraining
Der wird überleben, der bereit ist, Mut aufzubringen und neue Wege zu beschreiten: in der Organisation, im Umgang miteinander, im Erfassen von Produkt, Organisation, Wirtschaft (Markt), Gesellschaft und Individuum (Kunden).
Die Inca-Herrscher gingen unter, weil sie auf Biegen und Brechen an bewährten Erfolgsstrategien festhielten. Diese Unflexibilität und Blindheit der Incas sowie eine innere Instabilität, führten zum Untergang ihres glänzenden Reiches. Die spanischen Eroberer spielten nach anderen Regeln (Krebs, Williams, Die Illusion der Unbesiegbarkeit).
- Wie erhöhen Sie ihre Zahl der Möglichkeiten?
- Was tun Sie für Ihre körperliche und geistige Beweglichkeit?
Den Blick weiten
Menschen, die den Blick weiten, um Meinungen über Sinn und Grund, Funktionsweisen der eigenen Persönlichkeit, der Gesellschaft, der Wirtschaft oder einer Branche wahrzunehmen, werden mitspielen.
Diese Menschen schlagen Wege ein, die man gewöhnlich nicht geht, weil sie zu anstrengend erscheinen und eben nichttrivial sind. “Den Wald und die Bäume zu sehen“, ist die Kunst, schrieb Drucker.
- Wie wäre es, Probleme als Tipp für einen Lösungsweg zu betrachten?
- Welche Formen der Kommunikation begleiten und fördern Veränderungen und agiles Denken?
Die Welt entdecken
Die Rechthaberischen haben nicht begriffen, dass jede Entdeckung eine Einladung zu weiteren Entdeckungen ist, dass ein missglücktes Experiment nicht bedeutet, es gibt keine Antwort, sondern nur, dass die Frage falsch gestellt war. (Eine intime Geschichte der Menschheit; Über die Kunst des Lebens, S.322 Theodore Zeldin).
- Helfen Lebensläufe von sogenannten erfolgreichen Menschen, mit neuen Ideen in die Zukunft zu gehen?
Die sich oftmals selbstdarstellenden Erfolgreichen, werden nicht erreicht,weil der dahin Strebende noch auf der Stufe des Anfängers verweilt. Man versucht das Unwahrscheinliche – die Vollkommenheit- zu vollziehen und lebt in einer Welt der Illusionen.
Agil Denken
Agil zu denken meint, denken in Möglichkeiten. Das ist, wie in ein Labor zu gehen und anzufangen, im Leben zu experimentieren.
- Sind Sie mehr ein Restaurator, dem die Wiederherstellung eines Erfolgsbildes der Vergangenheit entspricht oder sind Sie eher ein Kreativer, der Neues erschafft?
Spieler und Spielbetrachter
Spielerbetrachter erkennen neue Spielzüge und nehmen weitere Spielfelder wahr. Bewegliches Denken regt Sie an, hilft Ihnen Überblick zu bewahren und so in einem beweglichen Spiel zu gewinnen. Spielerbetrachter wissen, wann sie selbst aufs Spielfeld gehen.
Gute Spieler berichten, dass mit dem Spielbeginn, die Angst bewältigen schwindet.
Digitale Welt
Um agile Konzepte in einer digitalen Welt anzuwenden, geht es nicht darum, „IT“ zu können. Der Mensch muss sich neuen Wahrnehmungen öffnen. Er hat einen Blick auf die dahinter liegenden psychologischen und sozialen Muster und Mechanismen. So erkennt er die Rückwirkung auf das menschliche Verhalten, Erleben und die Welt. Das ermöglicht dem Menschen auch eine neue Haltung anzunehmen.
Agil sei…
Lateinisch: Beweglichkeit (Taschen-Heinichen 1967).
Stefan Grabmeier, Experte für New Work: „Agilität, das sind für mich vor allem flexible Arbeits- und Kommunikationsformen.“
Valentin Nowotny: Agilität fängt im Kopf an und hat viel mit Grundhaltung und Grundwerten zu tun. Agil sei jemand, der Verschiedenartigkeit und Vielschichtigkeit zulässt, der Offenheit, mehr Möglichkeiten und Transparenz wertschätzt.
- Was wäre, wenn sich Agilität über bewegliche starke soziale Beziehungen, Freiheit und durch Denken in Möglichkeiten definierte?
Stolpersteine
Menschliches Denken bei Planung wird oft
- als lineare Fortsetzung der Vergangenheit beschrieben,
- auf formale Strukturen und Techniken als Allheilmittel ausgerichtet und
- in Polarisierungen (gut-böse; richtig- falsch)gedacht.
Das sei ein großes Missverständnis, erinnert Dietrich Dörner in „Die Logik des Misslingens“. Es gilt den Kopf frei zu machen (Lethologie, Heinz von Foerster), die Wahrnehmung zu sensibilisieren, um die Umwelt, die Optionen und Energien zu erspüren. „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“, schreibt Francis Picabia in Aphorismen aus „391“ und fährt fort: „blick in die Ferne, blick nicht zurück; es ist Unsinn immer die Gründe kennen zu wollen“.
Nicht alle Wendepunkte bedeuten Agilität. Betrachten Sie den Lauf des Tigers in seinem Käfig. Er hat 50 oder mehr Wendepunkte am Tag.
- Ist es das, was Sie wollen?
Geniestreich
Planung ist nie ein Geniestreich (Clausewitz, Vom Kriege). „Der große Sieg ist unsichtbar“, schreibt Francois Jullien.
Was einen guten Strategen auszeichnet, ist, dass er verstanden hat, so früh wie möglich die günstigen und tragenden Faktoren wahrzunehmen, und er sie zu seinem Vorteil erweitert und gleichzeitig dafür sorgt, dass der andere sein Potenzial verliert: nach und nach (Sun Tzu: Die Kunst des Krieges).
Dialogdenken
Es gilt ein Denken des Reifens (Prozessdenken) zu entwickeln, an Stelle von Theatralisieren einer (Pseudo-)Wirkung und Zementierung von Zuständen. Das entspricht einem oszillierenden und agilen Wahrnehmen zwischen den Zuständen. Es ist eher ein Erspüren von neuem Wissen, Zusammenhängen un Kräften.
Welche Kommunikationsweisen fördern diese Art des ‚Miteinander Denkens‘?
Neues Wissen
Neues Wissen entsteht (ausschließlich) im Dialog. Es entzündet sich an Grenzen in Diskussionen, sagt Silke Seemann und fährt fort, dass der Kern (organisationalen) Spielens, die Kommunikation sei. Handlungen (Operationen) begleitet immer Kommunikation in Form von Reflexion (Re-enrty). Kommunikationen sind das, was Organisationen und soziale Gemeinschaften) am Leben erhält. Wenn die Kommunikationsangebote der Menschen nicht anschlussfähig sind, bedeutet das, dass eine (ökonomische wie private) Organisation aufhört zu bestehen (Luhmann).
- Wo entstehen in der Gaus’schen Verteilungskurve die umwerfenden Neuerungen?
Inwendig lernen
Es scheint vor diesem Hintergrund immer wieder erstaunlich, dass viele Unternehmen und Menschen diesen entscheidenden Punkt übersehen oder vermeinen mit trivialen und simplen Kommunikations-Regeln Kreativ werden zu können. Die Trivial-Konzepte greifen, wenn überhaupt, viel zu kurzfristig. Der Mensch muss nicht vorgebetete Regeln auswendig lernen, er muss inwendig lernen (Jürgen Kaube, Hegels Welt). Nur so vermag er zu erfahren und die wesentlichen Stellschrauben zu erkennen oder zu wissen, wann es besser sei, sich durchzuwursteln („muddling through“, Popper, die offene Gesellschaft II)
Materialisierung
In schlechten Erfolgszahlen materialisiert sich als finanzieller Rückschritt solch triviales Verständnis von Agilität. Unternehmen-Kunden-Gesellschaft-Beziehungen verlaufen sich und verharren in angehäuften (toten) Stammdaten oder wandern gleich zum cleveren und agileren Mitbewerber. Das gilt für kleine wie große Unternehmen (Die Illusion der Unbesiegbarkeit; Krebs, Williams).
- Agilität als Wagniskapital für schnelleres Wachstum?
- Agilität als Gegenentwurf, um mit den Unsicherheiten, Aufbrüchen und Differenzen der Gegenwart umzugehen und die Zukunft vorzubereiten?
Agilität und Selbstbetrug
Agilität ist nicht alles, aber mit agilem Verhalten und Denken haben wir die Möglichkeit auch Schlechtes zu bewältigen. Das ist beruhigend.
Reflexion
- Wie gestaltet man eine Kultur der Agilität in einem Unternehmen?
- Wie kann ich dreidimensional denken?
- Welche „DNA“ des einzelnen Menschen fördert Agilität und Veränderungsvermögen?
- Wie entwickle ich Sensoren für das „Überleben“?
- Wie erobere ich mit konstruktivem Risiko neue Lebensräume?
- Welche Kommunikationsweisen fördern agile Kommunikation?
- Wie verändere ich, was nicht mehr passt?